
Vom Blaumann zum urbanen Trend
Daniel Khan im Gespräch mit dem Magazin Chefinfo
KHAN BERUFSBEKLEIDUNG in der aktuellen CHEFINFO
In der neuesten Ausgabe der Chefinfo (10/2024 Dezember: Work-Lifestyle-Balance) spricht Daniel Khan über die Entwicklung von Arbeitskleidung – von funktionaler Workwear hin zu modernen Lösungen, die Design, Nachhaltigkeit und Funktionalität verbinden. Im Interview gibt er Einblicke in unsere Produktionsprozesse, unsere Ansätze zur Ressourcenschonung und die Herausforderungen der Branche. Ein besonderer Fokus liegt auf der Frage, warum Arbeitskleidung längst über die Baustelle hinaus an Bedeutung gewinnt.

Daniel Khan zu …
Materialtrends: Daniel Khan sieht den Trend in der Arbeitsbekleidung auch von der klassischen Modewelt und von der Sportswear getrieben. So finden Materialien aus dem Sport heute ebenso Eingang in die Arbeitswelt. “Es setzt sich immer mehr der Vier-Wege-Stretch durch. Das kennt man etwa von Yogahosen. Wir haben lange gesucht, bis wir das richtige Material dafür gefunden haben. Jetzt setzen wir Sorona® ein, ein Gewebe, das sich in jede Richtung ziehen lässt und teilweise aus Maisstärke besteht.”
Nachhaltigkeit: “Wir setzen grundsätzlich auf ‚’Better Cotton‘, wenn es gewünscht wird auch auf Bio-Baumwolle. Better Cotton ist ein guter Mittelweg, es ist wie Premium Economy beim Fliegen.“ Recycelte Materialien haben sich in der Arbeitswelt noch nicht durchgesetzt: „Zum einen halten die Gewebe weniger aus, zum anderen sind sie noch sehr teuer.”
Sicherheit & Komfort: Bei allem Hightech-Material ist die Branche in erster Linie von der Arbeitssicherheit und ihren Normen geprägt. „Eine unserer Spezialitäten ist die High Visibility, gerade im Baubereich. Dafür nutzen wir spezielle Gewebe mit hoher Leuchtkraft.” Neben Kundenansprüchen, Normen und Sicherheitsstandards geht es auch um den Komfort. Die Menschen müssen sich in ihrer Arbeitsbekleidung wohlfühlen. Und das tun sie: „Wir haben so gut wie keine Reklamationen. Bei großen Kunden ist bei der Auswahl der Bekleidung auch der Betriebsrat eingebunden, weil er den direkten Kontakt zur Belegschaft hat. Arbeitskleidung ist ein sehr wichtiges Produkt, da will man nicht das Risiko eingehen, dass eine Hose nicht sitzt oder die Lehrlinge im Winter frieren.“
Design: Es geht oft um Profanes. Daniel Khan bringt ein Beispiel: „Eine Smartphone-Tasche, die vor fünf Jahren noch gepasst hat, ist heute nicht mehr praktikabel.“ Bei KHAN werden Kundenwünsche realisiert: „Wir können selbst für kleinere oder mittelgroße Unternehmen komplett individuelle Kollektionen anfertigen. Die Kunden entwerfen sie gemeinsam mit unseren Bekleidungstechnikerinnen. Mit unserer – im Vergleich – kleinen Fertigung in Pakistan können wir sehr schnell Neues ausprobieren und flexibel reagieren.“
Produktion in Pakistan: Eine Produktion in Europa wäre kostenmäßig nicht darstellbar, doch das ist nur ein Grund. „Da muss man ein wenig die westliche Arroganz ablegen. Es geht nicht um Lohnkosten oder darum, Arbeit auszulagern, für die wir uns scheinbar zu schade sind, sondern wir können es schlichtweg nicht. Wenn man unser Unternehmen Khan Garments Industries in Lahore besucht, schaut das nicht anders aus, als würde die Produktion in Europa stehen, inklusive der Maschinen aus Deutschland und Japan.“ Daniel Khan sieht auch in Pakistan ein regelrechtes Match um Fachkräfte. „Es herrscht ein großer Wettbewerb um die Besten der Branche. Daher muss man auch etwas bieten. Mein Vater hat durch die Verbindung zu seinem Heimatland immer viel für die Mitarbeiter getan. Wir bezahlen das Schulgeld für die Kinder unsere Fachkräfte, es gibt Hochzeitsgeld und eine private Krankenversicherung. Man muss auch in Lahore einiges bieten, um gute Leute zu halten.“
Lieferkette: Die eigene Produktionsstätte in Pakistan bringt KHAN in eine gute Position, wenn es um die Lieferketten-Thematik geht. Lieferfähigkeit und Nachverfolgbarkeit sind damit direkt gegeben. „Wir können die Materialien bis zum einzelnen Baumwollfeld oder zum zertifizierten Gewebehersteller nachvollziehen.“
Digitalisierung: „Ich komme eigentlich aus der Tech-Branche. Wir haben stark in die Digitalisierung investiert. So stellen wir den Kunden eigene Webshops oder E-Procurement-Plattformen zur Verfügung oder verknüpfen unseren Shop mit dem ERP der Kunden. Die Mitarbeiter können damit selbst bestellen. Wir liefern dann direkt an den Arbeitsplatz oder die Baustelle.“
Ein großes Dankeschön an die Redaktion der Chefinfo für die Möglichkeit, unsere Geschichte und Vision zu teilen.
Lesen Sie den vollständigen Artikel in der Ausgabe der Chefinfo: https://lnkd.in/dQH7FzV2




