Zertifizierungen & Normen

Qualität schafft Vertrauen.

Jedes unserer Produkte durchläuft unsere Qualitätssicherung vom Gewebe bis zum fertig genähten Modell. Für unsere KHAN Schutzbekleidungskollektionen werden darüber hinaus Gewebe und Modelle von europäischen Instituten nach dem aktuellen Stand der Technik normgeprüft und zertifiziert. Mit den Konformitätserklärungen bestätigen wir als Hersteller, dass unsere Schutzbekleidungsprodukte für die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) den europäischen Rechtsvorschriften entsprechen.

Umfassende Information über Persönliche Schutzausrüstung gibt die Website der Arbeitsinspektion.

EN 20471
HOCHSICHTBARE
WARNKLEIDUNG​

EN 343
SCHUTZ GEGEN REGEN

EN 14058
SCHUTZ GEGEN KÜHLE UMGEBUNGEN

EN 11611
SCHUTZ BEI SCHWEISSARBEITEN

EN 11612
HITZE- UND
FLAMMSCHUTZ

EN 388
SCHUTZHAND­SCHUHE MECHANISCHE RISIKEN

EN 20345
SICHERHEITSSCHUHE

EN 20471
HOCHSICHTBARE WARNKLEIDUNG

In Warngelb und Warnorange stellt die KHAN Warnkleidung sicher, dass ihre Träger/innen in gefährlichen, exponierten Arbeitssituationen bei allen Lichtverhältnissen auffällig sichtbar sind, sowohl bei Tag als auch in der Dämmerung und Dunkelheit unter Scheinwerferbeleuchtung. Eingesetzt wird Warnkleidung insbesondere im Verkehrsbereich (z. B. Straßenbau, Straßenreinigung etc.) und im Bahnbetrieb, bei Bergungsarbeiten und bei Tätigkeiten auf Hafen- und Flughafengelände.

Die Norm EN 20471 legt die Leistungsanforderungen an das fluoreszierende Hintergrundmaterial, an die Retroreflexion der Reflexstreifen und an die Mindestflächen des Hintergrundmaterials sowie die Anordnung der Materialien in der Schutzbekleidung fest. Die Zahl am Piktogramm kennzeichnet die Klasse für die Fläche des Hintergrundmaterials.

Die Warnkleidung ist in drei Klassen eingeteilt. Jeder Klasse ist eine Mindestfläche an floureszierendem Hintergrundmaterial und retroreflektierendem Material zugeordnet:

KlassifizierungKlasse 1Klasse 2Klasse 3
Hintergrundmaterial0,14 m20,50 m20,80 m2
Reflexionsmaterial0,10 m20,13 m20,20 m2

EN 343
SCHUTZ GEGEN REGEN

Wie Materialien und Nähte von Schutzbekleidung gegen den Einfluss von Niederschlag (z.B. Regen, Schneeflocken), Nebel und Bodenfeuchtigkeit beschaffen sein müssen und wie sie geprüft werden, legt die Norm EN 343  fest. Die wichtigsten Kriterien dabei sind der Wasser-Durchgangswiderstand (Pa) und der Wasserdampf-Durchgangswiderstand (Ret). Die beiden Kriterien werden jeweils in drei Leistungsklassen kategorisiert. Die erfüllte Leistungsklasse wird rechts neben dem Piktogramm angeführt: die obere Zahl für den Wasser-, die untere für den Wasserdampf-Durchgangswiderstand.

KlassifizierungKlasse 1Klasse 2Klasse 3
Wasser-Durchgangswiderstand≥ 8.000 Pa vor Vorbehandlung≥ 8.000 Pa nach Vorbehandlung≥ 13.000 Pa nach Vorbehandlung

Klasse 3 besitzt den höchsten Wasser-Durchgangswiderstand und erfüllt damit die höchsten Anforderungen. Die Komponenten und Nähte werden für die Klassifizierung mit und/oder ohne Vorbehandlung geprüft. Die Vorbehandlung der Messproben erfolgt durch chemische Reinigung und/oder Waschen, Scheuern, wiederholtes Knicken, Kraftstoff und Öl.

KlassifizierungKlasse 1Klasse 2Klasse 3
Wasserdampf-DurchgangswiderstandRet > 4020 < Ret ≤ 40Ret ≤ 20

Der Wasserdampf-Durchgangswiderstand ist ein Indiz für die Atmungsaktivität. Regenbekleidung geht eine Gratwanderung zwischen „von außen wasserdicht“ und „von innen atmungsaktiv“. Regenbekleidung hat daher in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur teilweise nur eine begrenzte Tragedauer, wie nachfolgende Tabelle veranschaulicht. Ein niedriger Wasserdampf-Durchgangswiderstand (höhere Klasse) unterstützt die Schweißverdampfung und trägt zu einer Körperabkühlung bei. So wird die Tragezeit unter bestimmten klimatischen Bedingungen verlängert.

UmgebungstemperaturKlasse 1 Ret > 40Klasse 2 20 < Ret ≤ 40Klasse 3 Ret ≤ 20
25° C60 Minuten105 Minuten205 Minuten
20° C75 Minuten250 Minutenunbegrenzt
15° C100 Minutenunbegrenztunbegrenzt
10° C240 Minutenunbegrenztunbegrenzt
5° Cunbegrenztunbegrenztunbegrenzt

Welche Anforderungen muss Regenbekleidung darüber hinaus noch erfüllen? Geprüft werden auch

  • Zugfestigkeit der äußeren Materialschicht (mind. 450 N)
  • Weiterreißfestigkeit der äußeren Materialschicht (mind. 25 N)
  • Maßänderung nach fünf Wasch- oder Chemischreinigungszyklen (max. 3 %)
  • Nahtfestigkeit der äußeren Materialschicht (mind. 225 N)

EN 14058
SCHUTZ GEGEN KÜHLE UMGEBUNGEN

Anforderungen an Schutzkleidung gegen kühle Umgebungen von -5°C und kälter sowie die Prüfverfahren legt die Norm EN 14058 fest. Geprüft werden

  • der Wärme-Durchgangswiderstand und wahlweise
  • die Luftdurchlässigkeit
  • der Wasser-Durchgangswiderstand (siehe Regenschutz)
  • der Wasserdampf-Durchgangswiderstand (siehe Regenschutz)
  • und die Wärmeisolation.
Der Wärme-Durchgangswiderstand (Rct) ist in drei Klassen eingeteilt und wird neben dem Piktogramm angegeben.
KlassifizierungKlasse 1Klasse 2Klasse 3
Wärme-Durchgangswiderstand0,06 ≤ Rct < 0,120,12 ≤ Rct < 0,180,18 ≤ Rct < 0,25

EN 11611
SCHUTZ BEI SCHWEISSARBEITEN UND VERWANDTEN VERFAHREN

Prüfverfahren und Anforderungen an Schutzkleidung bei Schweißarbeiten und bei verwandten Verfahren mit vergleichbaren Risiken legt die Norm EN 11611 (Nachfolgenorm der EN 470-1) fest. Die Bekleidung schützt Träger/innen vor kleinen Spritzern geschmolzenen Metalls, kurzzeitigem Kontakt mit Flammen und UV-Strahlung. Dabei kommen verschiedene Prüfverfahren zur Anwendung wie Hitzebestrahlung nach ISO 6942, Einwirkung von geschmolzenen Metalltropfen nach ISO 9150, Flammausbreitung nach ISO 15025 und elektrische Widerstandsprüfung nach EN 1149-2.

Die Anforderungen beziehen sich nicht nur auf Eigenschaften des Gewebes, sondern auch auf den Schnitt des Modells. So müssen beispielsweise Taschen mit Patten oder Klettverschluss versehen sein, Metallverschlüsse verdeckt sein, Halsausschnitte geschlossen sein, der Knopfabstand maximal 15 cm betragen.

Die Norm ist in zwei Klassen unterteilt entsprechend der Gefährdung nach Schweißverfahren oder Arbeitssituation:

KlassifizierungKlasse 1Klasse 2
SchweißverfahrenHandschweißarbeiten, bei denen kleinere Mengen an Spritzern oder Tropfen gebildet werden: Gasschweißen, TIG-Schweißen, MIG-Schweißen, Mikroplasma-Schweißen, Löten mit Messing, Punktschweißen, MMA-Schweißen mit Rutil-ElektrodeHandschweißarbeiten, bei denen größere Mengen an Spritzern oder Tropfen gebildet werden wie beispielsweise MMA-Schweißen mit Basis- oder Zelluloseelektrode, MAG-Schweißen mit CO2 oder Mischgasen, MIG-Schweißen mit Hochspannung, Bodenschweißen mit Fülldraht, Plasma-Schneiden, Fugenhobeln, Sauerstoff-Schneiden, thermisches Aufspritzen.
ArbeitssituationBedienung von Maschinen wie beispielsweise Sauerstoff-Schneidmaschinen, Plasma-Schneidemaschinen, Widerstandsschweißmaschinen, thermisches Aufspritzen, Schweißtische.Bedienung von Maschinen in geschlossenen Räumen, beim Schweißen/Schneiden über Kopf oder in vergleichbaren, schwierigen Situationen.

EN 11612
HITZE- UND FLAMMSCHUTZ

Die Norm EN 11612 (Nachfolgenorm der EN 531) schützt Träger/innen vor kurzen Kontakten mit Flammen sowie vor Konvektions- und Strahlungshitze in bestimmtem Umfang. In verschiedene Verfahren – durch Codebuchstaben gekennzeichnet – wird das Gewebe geprüft:

  • A: Flammeneinwirkung (Nachbrennzeit, Nachglimmzeit, Lochbildung) nach EN 15025.
    Die Beflammung erfolgt entweder als horizontale Flächenbeflammung (A1) oder als Rand/Kantenbeflammung (A2). Das Gewebe muss der Beflammung 10 Sekunden standhalten.
  • B: Wärmedurchgang bei Flammeneinwirkung (konvektive Hitze) nach ISO 9151.
    Gemessen wird, wie lange das Gewebe der Flamme ausgesetzt werden kann, bis ein Temperaturanstieg von 24°C eintritt. Das entspricht einer Verbrennung zweiten Grades.
    B1 = 4 bis <10 Sekunden, B2 = 10 bis <20 Sekunden, B3 = 20 Sekunden oder länger.
  • C: Exposition gegenüber einer Hitze-Strahlungsquelle nach ISO 6942.
    Auch hier wird die Dauer bis zu einem Temperaturanstieg von 24°C gemessen, wenn das Gewebe einer Hitzebestrahlung ausgesetzt ist.
    C1 = 7 bis <20 Sekunden, C2 = 20 bis <50 Sekunden, C3 = 50 bis <95 Sekunden, C4 = 95 Sekunden oder länger.
  • D: Schutz vor Spritzern aus flüssigem Aluminium nach ISO 9185. Auf der Rückseite des Gewebes wird zur Imitation der Haut eine Membran angebracht und danach eine bestimmte Menge flüssigen Aluminiums aufgetragen. Die Membran (Haut) darf sich dabei nicht verformen.
    D1 = 100 bis <200 Gramm, D2 = 200 bis <350 Gramm, D3 = 350 Gramm oder mehr.
  • E: Schutz vor Spritzern aus flüssigem Eisen nach ISO 9185.
    Das Verfahren ist das gleiche wie bei Aluminium.
    E1 = 30 bis <120 Gramm, E2 = 120 bis <200 Gramm, E3 = 200 Gramm oder mehr.
  • FKontakthitze nach ISO 12127.
    Geprüft wird der Schutz vor Hitzekontakt mit 250° C.
    F1 = 5 bis <10 Sekunden, F2 = 10 bis <15 Sekunden, F3 = 15 Sekunden oder länger.

Um der Norm EN 11612 gerecht zu werden, muss die Bekleidung

  • immer der Flammausbreitungscodierung A1 oder A2 und
  • mindestens einer der übrigen Codierungen A-F entsprechen.

Am Bekleidungsetikett werden die Codebuchstaben mit der erfüllten Klasse angegeben. Je höher die Klasse, umso höher der gewährleistete Schutz.

Die Norm sieht neben den Gewebeeigenschaften auch Anforderungen an den Schnitt des Modells vor. So müssen Metallteile einseitig abgedeckt sein und zwischen Jacke und Hose muss eine ausreichende Überlappung von 20 cm bei aufrechtem Stand bestehen. Für die Codierungen D und E gelten noch weitere Modellanforderungen (vergleichbar dem Schutz bei Schweißarbeiten).

EN 388
SCHUTZHANDSCHUHE GEGEN MECHANISCHE RISIKEN

Wir haben hohe Anforderungen an unsere Arbeitshandschuhe. Es ist von oberster Priorität, die Träger/innen vor Verletzungen zu schützen. Dies garantiert die Norm EN 388 mit ihren Prüfungen gegen Abrieb, Schnitt, Weiterreißen und Durchstich. 

Das jeweilige Ergebnis wird durch eine Ziffer von 1-5 angezeigt und setzt sich folgendermaßen zusammen:

PrüfungLeistungsstufe
12345
Abriebfestigkeit (Anzahl der Zyklen)1005002.0008.000-
Schnittfestigkeit (Faktor)1,22,55,010,020,0
Weiterreißfestigkeit in N10255075-
Durchstichkraft in N2060100150-

Am Handrücken des Handschuhs wird die erfüllte Norm angegeben.

EN 20345
SICHERHEITSSCHUHE

Sicherheitsschuhe sind Halbschuhe und Stiefel, die als Schutzkleidung eingesetzt werden, und haben im Gegensatz zu Arbeitsschuhen zwingend eine Zehenschutzkappe.
Schutzanforderungen für Sicherheitsschuhe sind in der Norm EN 20345 definiert. Die Norm unterteilt sich in folgende Klassen:

  • SB: Der Schuh verfügt über eine Zehenschutzkappe (200 Joule Energieaufnahme)
  • S1: wie SB, zusätzlich Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich, geschlossener Fersenbereich und antistatische Ausrüstung der Laufsohle
  • S1P: wie S1, zusätzlich mit einer „Nageldurchtrittsicherheit“ im Sohlenaufbau
  • S2: wie S1, zusätzlich erfüllt das Schuhoberteil eine normierte Beständigkeit gegen Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme.
  • S3: wie S2, zusätzlich mit einer „Nageldurchtrittsicherheit“ im Sohlenaufbau

 
Weitere Norm-Zusätze betreffen

  • HI = Wärmeisolierung
  • CI = Kälteisolierung;
  • P = Durchtrittsicherheit (z. B. S1P);
  • HRO = Verhalten gegenüber Kontaktwärme;
  • WRU = Wasserdurchtritt und -aufnahme des Schuhoberteils;
  • SRA = Rutschhemmung geprüft auf Keramikfliese / Reinigungsmittel;
  • SRB = Rutschhemmung geprüft auf Stahlboden / Glycerin,
  • SRC = Rutschhemmung geprüft nach SRA und SRB
  • ESD = Schuhe werden als ESD – Schuhe bezeichnet, wenn der elektrische Durchgangswiderstand nach DIN EN 61340 zwischen 7,5 x 105 und 3,5 x 107 liegt. ESD Schuhe werden benutzt um eine elektrische Entladung möglichst zu verhindern. Dies geschieht großteils zum Produktschutz (z. B. Mikrochips, Platine etc.), aber auch in Bereichen mit explosiven Atmosphären (z.B. Umgang mit Lacken, etc.).

Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältigster Bearbeitung ohne Gewähr. Eine Haftung der KHAN Berufsbekleidung GmbH ist ausgeschlossen.
Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewählte Form für alle Geschlechter.